Über meine Kritik an der Aktion „Das grosse Stricken“ habe ich in meinem Blogposting geschrieben. Meine erste Mail an innocent mit meiner Kritik an sie wurde noch recht sachlich (wenn auch inhaltlich dürftig) beantwortet. In der darauffolgenden Mail von innocent zeigt sich jedoch wieviel Interesse die Firma an Kritik hat: Nämlich wie jede Firma, sehr wenig.
Innocents Mail:
Danke für Ihre erneute E-Mail.
Sie bieten in Ihrer E-Mail eine Menge Kritik und Ihre stille Erwartungshaltung ist, dass wir Ihre Meinung annehmen. Das ist nicht unser Verständnis einer Diskussion, denn Sie gehen ja gar nicht auf unsere Stellungnahme ein, sondern beantworten diese mit eben den gleichen Kritikpunkten wieder.Lassen Sie mich folgende Fragen stellen:
– Wieviel Prozent Ihres Einkommens spenden Sie aktuell an gemeinnützige Organisationen und an welche?
– Würden Sie – wenn Sie Gehaltseinbußen hinnehmen müssten – weiterhin den gleichen Betrag als Spendenleistung aufbringen?
– Glauben Sie, dass das vorrangige Ziel eines Unternehmens die Sicherung der Geschäftstätigkeit, der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Wohlfahrt aller Beteiligten (Produzenten, Handel, Konsumenten) sein sollte?
– Oder haben Unternehmen den Auftrag die Gesellschaft zu (ver-)ändern?
– Sollten Unternehmen gemeinnützige Projekte aufgeben und sich darauf berufen, dass Gemeinnützigkeit Staatsaufgabe ist und diese durch die ohnehin gezahlten Steuern finanziert werden sollte?
– Wie sollte Ihrer Meinung nach ein Unternehmen wie innocent in Österreich agieren?Gerne können wir diese Themen auch in unserem Salzburger Büro persönlich diskutieren.
Und hier meine Antwort
Schönen Tag!
> Sie bieten in Ihrer E-Mail eine Menge Kritik und Ihre stille Erwartungshaltung ist, dass wir Ihre Meinung annehmen.
Darf ich fragen woher sie die Vermutung haben, dass ich das annehme?
> Sie gehen ja gar nicht auf unsere Stellungnahme ein, sondern beantworten diese mit eben den gleichen Kritikpunkten wieder.
Können sie diese Position mit einem Zitat belegen? Es stimmt: Ich lasse von meinen Kritikpunkten nicht ab. Erkläre aber (wie ich finde) doch recht klar warum. Ich würde eher sagen dass SIE nicht auf meine Kritik eingehen.
Ein Beispiel dafür:
Ich schreibe:
„Inwiefern decken sie Misstände auf die zu diesem Zustand führt? Ich bitte da um einen Link. Auf Homepage/Flyer habe ich keinen Text gefunden der das tut.“Auf diese Frage bekomme ich von ihnen keine Antwort.
Die Serie von Fragen an mich sind irrelevant. Sie sind eine Firma die in einer Werbekampagne davon reden, dass sie sich sozial und ökologisch engagieren. Und ich kritisiere diese Kampagne mit sachlichen Argumenten.
Meine persönlichen Lebensumstände sind für diese Kritik unwichtig. Ich habe ja auch nicht in einer Werbekampagne Behauptungen aufgestellt oder?
Die Fragen wirken auf mich so, als würden sie die Diskussion abwürgen bzw. sie auf eine persönliche Ebene zu verlagern versuchen. Dagegen verwehre ich mich!
Zum Thema persönliches Treffen: Daran habe ich wenig Interesse, da ein schriftlicher Austausch leichter zu dokumentieren ist.
Mit der Bitte um Antwort (auch der unbeantworteten Fragen aus meiner letzen
Mail)