Es gibt viel Kritik an Plastiksackerl: Sie sind unökologisch in der Produktion, sie verunreinigen die Meere und Plastik ist generell ungesund. Und trotzdem sage ich: Kampagnen zum Abschaffen der Plastiksackerl? Nein danke! Warum?
Es geht mir nicht darum zu sagen, dass Plastiksackerl etwas positives sind. In keinem Fall. Ich stimme der Kritik an ihnen auch zu. Und doch bin ich gegen jede Kampagne, welche zum Kauf von Alternativen von Plastiksackerln oder zum Verbot derselbigen aufruft.
Was steckt nun hinter der Kritik an Plasticksackerl. Doch nicht der Wunsch dass Plastiksackerl aufhören die Umwelt zu verschmutzen. Nein, es ist natürlich der Wunsch nach dem Stop an Umweltzerstörung selbst.
Und wie soll dieser Wunsch nach Stop der Umweltverschmutzung durch Plastiksackerl erreicht werden? Durch deren Verbot oder durch Konsumverweigerung. Und es stimmt: Könnte das durchgesetzt werden, würde auch dieses Problem verschwinden.
Doch wäre damit der Wunsch nach Stop der Umweltverschmutzung erfüllt? Mitnichten. Denn was wäre denn die Alternative für das Plastiksackerl? Schwer zu sagen. Eine wäre zum Beispiel das Kartoffelsackerl. Wäre das besser? Schließlich wäre es ja nicht aus Plastik und ökologisch abbaubar. Sehen wir uns das genauer an:
- Die Produktion dieser Kartoffelsackerl könnte von MigrantInnen durch miese Jobs erledigt werden und sogar Bio genannt werden
- Um den erhöhten Bedarf nach Kartoffeln zu erfüllen, könnten mehr und mehr chemische Dünger verwendet werden. Gut für die Umwelt? Wahrscheinlich nicht.
- Der Preis für das Lebensmittel Kartoffel könnte steigen – schlecht für Menschen mit wenig oder keinem Einkommen
- Lohnabhängige in der Plasikindustrie könnten ihren Job verlieren
- usw usf
Da stellt sich die Frage: Wären diese Veränderungen besser? Ist ein hungernder Mensch besser als ein Plastiksackerl im Meer? Schwer zu sagen und auch nicht zu beantworten. Klar ist: Plastiksackerl abschaffen: Das ist möglich. Doch was dies bewirken würde: Schwer zu sagen.
Eines ist jedoch klar: Das Ziel der Produktion in dieser Wirtschaft, der Profit, ist gleich geblieben. Und solange der Profit als Ziel bleibt, macht es Sinn möglichst billig zu produzieren. Egal welche ökologischen und sozialen Kosten dies bewirkt. Und wer an an diesen Schrauben der Produktion mittels Konsumverweigerung oder Verboten dreht, weiß nicht was es bewirkt.
Daher muss das Ziel sein: Eine Wirtschaft nicht für den Profit, sondern eine Wirtschaft die als Ziel die Bedürfnisse der Menschen hat.