Archiv für netzkultur

EU – Telekom Paket Update

Posted in aktivismus, netzkultur with tags , , , , , , , , , , on Juli 22, 2008 by stefon

Was es mit dem Telekom Paket der EU auf sich hat, davon habe ich ja bereits berichtet.

Wie das immer so ist, haben einflussreiche Lobbyisten über nahe Abgeordnete einige gefährliche Änderungseinträge eingebracht, die vor allem die Freiheit und Offenheit des Internets gefährden (Netzneutralität) und gefährliche Ideen wie Internetsperrungen und mehr Überwachung des Internets über die Hintertür einbauen.

Bei der vorläufigen Diskussion fand sich kein Konsens unter den Fraktionen. Die endgültige Abstimmung über das Paket findet im September statt (Quelle).

Ich habe fleissig Mails an die österreichischen EU Abgeordneten geschickt. Hier mal die Antworten

Delegation der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament

(…) Wir möchten klarstellen, dass die Netzneutralität keinesfalls in Frage gestellt wird. Der Kompromissänderungsantrag Nr. 5 sagt klar, dass es „keine Restriktionen oder Verzerrungen beim Netzzugang oder bei der Leistung von Netzdiensten geben darf“ – im englischen Original: „ensuring that there is no distortion or restriction of competition in the electronic communications sector, in particular for the delivery of and access to entoent and services across all networks“ (…)

(…) Hinsichtlich der inhaltlichen Verantwortlichkeit der ISP´s spricht der abgestimmte Bericht nur von „promotion of lawful content“, das heißt die ISP´s werden nicht für den Inhalt ihrer Kunden zur Verantwortung gezogen. Zur Verständlichkeit der englische Originaltext: „applying the principle that end-users should be able to access and distribute any lawful content and use any lawful applications and/or services of their choice and for this purpose contributing to the promotion of lawful content in accordance with Article 33 of Directive 2002/22/EC (Universal Service Directive).“ (…)

Grundsätzlich eine positive Antwort, wobei ich die Gefahr sehe dass der Hinweis auf „lawfull content and applications“ wieder zu einer generellen Überwachung des Datenverkehrs führen kann. Wie könnte sollst festgestellt werden ob der User sich „lawful“ verhält.

Eva Lichtenberger von den Grünen

(…) Leider finden sich in einigen Kompromiss-Anträgen noch Formulierungen wie „lawful content“, ein völlig unbestimmter Begriff, der als Trojaner für Zwecke  der Filterung von Content im Internet dienen könnte. Das muss den Leuten, die im Herbst darüber abstimmen werden, noch klar gemacht werden. Sobald man nämlich einen Inhalt beurteilen will, ob er „lawful“ ist, muss man hineinschauen — und das heißt: Überwachung von Inhalten, die jemand sendet oder herunterlädt.

Jedenfalls führen Generalverdacht gegen jeden User und Daten-screening ohne konkreten Verdacht direkt in de Überwachungsstaat. Wichtige Qualitäten des Internets sind aber Freiheit und der Schutz der Privacy. Wenn das gefährdet wird, gefährden wir zugleich den Erfolg des Internet, vor allem aber die bürgerlichen Freiheiten!

Eine für mich sehr positive Antwort. Die Grünen vertreten da eine sehr gute Position wie ich finde.

Othmar Karas von der ÖVP

(…) Ich bin der Meinung, dass Urheberrechte und Jugendschutz im Internet natürlich wichtige Anliegen sind. Aber wenn die Internetserviceanbieter gesetzlich für die Inhalte des Internets und das Verhalten der Nutzer verantwortlich gemacht werden, werden sie gezwungen alles ständig zu überwachen. Das ist der falsche Ansatz. (…)

Das klingt ja auch nicht schlecht.

Habe den MEP auch geanwortet, meine Meinung zu deren Antworten gegeben und sie auch auf die drohende Internetüberwachung in Österreich gewarnt.
Bin gespannt ob sie dazu etwas zu sagen haben.

Ingesamt eine positive Erfahrung, habe Antwort von allen bekommen (Hans Peter Martin und FPÖ/BZÖ Abgeordnete habe ich nicht gemailt).
Ein wenig Zweifel habe ich jedoch, ob hinter den beruhigenden Worten auch viel Überzeugung steht und ob nicht auch in Kompromissen wie „lawful content“ die Überwachung droht.

Weitere Quellen:
ORF Futurezone: Österreichs MEPs gegen Internet-Sperren

Mitmachen: Europaweite Aktion gegen das Telekom-Paket

Posted in aktivismus, antikapitalismus, kapitalismus kritik, netzkultur, politik with tags , , , , , , , , , , , on Juli 6, 2008 by stefon

Worum gehts?

(…) Das Telekom-Paket wird bisher weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit diskutiert und steht kurz vor der Abstimmung. Wie das immer so ist, haben einflussreiche Lobbyisten über nahe Abgeordnete einige gefährliche Änderungseinträge eingebracht, die vor allem die Freiheit und Offenheit des Internets gefährden (Netzneutralität) und gefährliche Ideen wie Internetsperrungen und mehr Überwachung des Internets über die Hintertür einbauen. In einer gemeinsamen EU-weiten Aktion wollen wir viele Bürger mobilisieren, um bei den Abgeordneten für ein offene Internet zu werben. Gerade kurz vor der Europawahl dürfte dies möglich sein. Also informiert Euch und macht mit! (…)

Den Ernst der Lage zeigen die Meldungen verschiedenster Medien

Bis morgen müssen die EU Parlamentarier über die Auswirkungen des neuen Gesetzes informiert werden.
Ich habe den österreichischen Abgeordneten eine Mail geschickt.

Umso mehr Mails zu dem Thema sie morgen in ihren Mailboxen finden, umso eher werden sie sich informieren.
Für mehr Informationen gibt es das Wiki zur Kampagne gegen das neue Telekomgesetz.

Ein kurzes Video zur Motivation und zum Aufwecken existiert auch.

Quelle: Netzpolitik.org

Indy Video Salzburg

Posted in aktivismus, indymedia, medien, netzkultur with tags , , , , , , on Mai 26, 2008 by stefon

Ich habe ja schon mal kurz darüber geschrieben, dass ich die Video des Citizen Journalism/Graswurzel Journalismus ganz spannend und interessant finde.

Nur drüber reden bringt aber nicht viel und nachdem ich ja jetzt eine Digikam habe die auch Videos machen kann, habe ich mir vorgenommen auch Videos zu machen.

Und wo landen die? Auf den heute erstellten Indy Video Salzburg Blog.

Wenn Menschen Lust, Zeit und Interesse haben da mitzuarbeiten oder von anderen ähnliche Aktionen in Sbg wissen… Bitte informiert mich!

barCamp08 Salzburg

Posted in aktivismus, netzkultur, termin with tags , , , , , , , on Mai 13, 2008 by stefon

subnet presents
barCamp08 Salzburg
21. Juni 2008 ab 14 Uhr
ARGEkultur | Studio (Roter Salon)

Hiermit möchten wir, der gesamte subnet-staff, zum *barCamp08* laden,
welches am *21. Juni ab 14 Uhr im Studio der ARGEkultur Salzburg* über
die Bühne geht. Was barCamps sind müssen wir euch wahrscheinlich nicht
erklären.

barCamp logo

Hier nochmal eine Zusammenfassung:

Barcamps sind Un-Konferenzen, an denen jede/r teilnehmen kann. Sinn und
Zweck eines jeden Barcamps ist, dass die TeilnehmerInnen nicht nur
passiv konsumieren, sondern aktiv produzieren. Jede/r ist also
angehalten sich in Form von Workshops und Vorträgen aktiv zu beteiligen.
Programm und Struktur können vollkommen offen sein.

Der inhaltliche Schwerpunkt in Salzburg wird zwischen *Internet,
Netzkultur und Medienpolitik *liegen.

Die Anmeldung erfolgt über das barcamp-Wiki.
Anregungen und Wünsche können und sollen dort ebenfalls gepostet werden.

Freie Software ist kein Freibier

Posted in aktivismus, kapitalismus kritik, soziales with tags , , , , , on März 17, 2008 by stefon

Es geht um Freiheit.
Menschen sollten ihr Leben selbst in der Hand haben, und nicht unter der Kontrolle anderer stehen. Denn ersteres bedeutet Freiheit, die Kontrolle über andere zu haben, ist Macht. Unfreie Programme, also proprietäre Software, bleiben im „Besitz“ des Entwicklers, auch wenn der Anwender sich das Programm gekauft hat.
Das ist ein Instrument zur Machtausübung. Windows XP zum Beispiel kann seine Nutzer ausspionieren und sogar angreifen, und die können nichts dagegen tun.
Es ist doch der blanke Wahnsinn, dass ganze Regierungen ihre Angelegenheiten mit solcher Software verwalten.

So tönt es im Interview der Taz mit Richard Stallman.

Wir sollten uns nicht für dumm verkaufen lassen von Leuten, die Dinge sagen wie: „Der Mensch strebt nach Profit.“
Die werden von der Wirtschaft dafür bezahlt, dass sie das sagen. Meine Meinung ist: Der Geist des Wohlwollens ist die wichtigste Ressource unserer Gesellschaft.
Ich bin mir sicher, dass fast alle Menschen den Wunsch verspüren können, anderen Menschen zu helfen. Deshalb muss es eine der ersten Aufgaben des Staates sein, soziale Solidarität zu fördern.

Quelle: Netzpolitik.org

StudiVZ freut sich darauf KifferInnen zu überführen

Posted in medien, netzkultur with tags , , , , , on März 4, 2008 by stefon

SPIEGEL ONLINE: Konkret: Zu Ihnen kommt ein Staatsanwalt mit 30 Fotos aus StudiVZ-Profilen, die Leute anscheinend beim Kiffen zeigen. Er verlangt Klarnamen zu den Profilen und allen Kommentaren. Was machen Sie?

Riecke [StudiVZ]: Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen solche Daten nun herausgeben. Nutzungsdaten speichern wir bei allen Nutzern, die uns das erlaubt haben durch ihre Einwilligung.

So liest sich ein Teil eines Interviews des Spiegels mit StudiVZ Geschäftsführer Riecke.

Nachdem StudiVZ Daten auch nach einer Account Löschung behalten wollte, passt diese Aussage gut in eine Firma die Datenschutz nur als Hürde sieht, die es zu überspringen gilt.

Quelle: Netzpolitik.org

Sound Copyright | Kein unbegrenztes Copyright

Posted in netzkultur with tags , , , , , , on März 1, 2008 by stefon

Eine handvoll großer Plattenfirmen wollen ein fünfzig Jahre altes Versprechen brechen. Musiker und deren Fans werden nicht ihre einzigen Opfer bleiben.

Tonaufnahmen sind derzeit 50 Jahre urheberrechtlich geschützt. Eine unabhängige Untersuchung im Auftrag der britischen Regierung („Gowers review“) kam zu dem Ergebnis, die Schutzzeit soll bei 50 Jahren bleiben. Trotzdem verlangt die Musikindustrie eine Verlängerung der Schutzfrist. Eine solche Verlängerung wäre jedoch Unrecht gegenüber den europäischen Musikern und der Musikkultur und könnte wirtschaftlich schädlich sein.

Die Electronic Frontier Foundation und Open Rights Group haben eine Petition gestartet, welche die Verlängerung verhindern soll.

Da Europas wirtschaftliche Zukunft in den kreativen Industrien liegt steht es vor der Wahl. Im Interesse einiger weniger großer Plattenfirmen kann es eine Verlängerung der Schutzfristen gewähren. Oder es kann den Übergang der Tonaufnahmen in die Gemeinfreiheit nach 50 Jahren erlauben, zum Wohle zukünftiger Innovationen, zukünftigem Erfolg und des Allgemeinguts.

Petition unterschreiben
Mehr Informationen

Quelle: netzpolitik.org

KonsumentInnen Rechte im Netz

Posted in creative commons, medien, netzkultur with tags , , , , on Januar 20, 2008 by stefon

Früher war nicht alles anders, aber vieles; zum Beispiel durfte man Musik oder Filme, die man gekauft hatte, auch tatsächlich noch sein Eigen nennen. Seitdem Medieninhalte digital, also auch über das Internet vertrieben werden, sind die entsprechenden Dateien mit einer Kopiersperre geschützt.

So schreibt 3Sat.online als Einleitung zur Sendung (download) mit dem Thema Die DRM-Evolution. Im Zuge der Sendung wurde auch Markus Beckedahl von netzpolitik.org über DRM interviewt.

Quelle: Netzpolitik.org

P.S.:
Alle Sendungen von 3Sat.neues können heruntergeladen werden.
Das Ganze kann mensch natürlich auch mit miro viel bequemer geniessen.

23 Wege für Deine Rechte zu kämpfen

Posted in aktivismus, creative commons, netzkultur with tags , , , , on Dezember 31, 2007 by stefon

Markus von Netzpolitik.org hielt einen Vortrag zum Thema “23 Wege für Deine Rechte zu kämpfen – Wie man sich selbst mit den eigenen Stärken für unsere Bürgerrechte einsetzen kann”.
In dem Vortrag geht es darum wie mensch ein wenig seiner/ihrer Zeit und Energie einsetzen kann um die BürgerInnen-Rechte zu stärken.
Es geht von Lobbyismus, Strassenarbeit bis zu „Wir sind die Medien“.

Quelle: Netzpolitik.org

Amazon vs Freies Wissen

Posted in aktivismus, netzkultur with tags , , , on Dezember 20, 2007 by stefon

Dass sich viele Unternehmen weniger um die Rechte ihrer Benutzer und Benutzerinnen kümmern ist ja mittlerweile hoffentlichen vielen bekannt (siehe z.b. StudiVZ).

Manche Vergehen gegen BenutzerInnen Rechte sind jedoch nicht so leicht zu sehen. Beispielsweise ist der Kopierschutz (DRM) von Musik ein Angriff unsere Rechte. Es ist nicht mehr möglich die Musik anzuhören wo und wann mensch will. Ein Verleihen der Musik ist nicht mehr möglich und fällt der Computer einmal aus.. ist die Musik futsch. Privatkopie ist ja verboten wenn es die Umgehung von Kopierschützen benötigt.

Jedoch setzt sich in dem Bereich nach und nach die Erkentniss durch, dass mit kopiergeschützen Musikstücken wirtschaftlich weniger gut verdient werden kann. Amazon stellt hier als Pionier dar. Amazon verkauft Musik.. ohne Kopierschutz… BenutzerInnen werden nicht unter Generalverdacht gestellt.
Wer jedoch denkt dass Amazon dieses aus Rücksicht auf BenutzerInnen getan hat irrt. Der Druck der Öffentlichkeit und die Verkaufsstatistiken waren der Ausschlag.
Woran mensch das merkt?

Am neuesten Coup von Amazon. Kindle

Das sogenannte Amazon Kindle ist ein Gerät der Firma Amazon in Taschenbuch-Format, um E-Books, E-Papers, also digitalisierte Bücher, Zeitungen und Zeitschriften zu lesen.

Das wäre ja an sich keine schlechte Sache. (Wobei ich lieber „physische Bücher“ spüre.) Was sich jedoch als problematisch darstellt ist, dass Amazon die E-Books kopiergeschützt. Also DRM infiziert bereitstellt.

Noch im Jahre 2002 war von Amazon CEO Jeff Bezos

When someone buys a book, they are also buying the right to resell that book, to loan it out, or to even give it away if they want. Everyone understands this.

Jeder und jede hat also das Recht ein gekauftes Buch weiterzuverkaufen, es zu verleihen oder einfach herzugeben. Wie er richtig sagt: JedeR versteht das.

NICHT alle wie es aussieht.. Amazon widerspricht diesen Rechten durch ihr restriktives DRM.

You may not sell, rent, lease, distribute, broadcast, sublicense or otherwise assign any rights to the Digital Content or any portion of it to any third party, and you may not remove any proprietary notices or labels on the Digital Content. In addition, you may not, and you will not encourage, assist or authorize any other person to, bypass, modify, defeat or circumvent security features that protect the Digital Content.

Es ist also NICHT möglich diese E-Books zu verleihen, zu verkaufen oder einfach herzugeben.
Es werden also essentielle BenutzerInnen Rechte eingeschränkt und der Zugriff auf Wissen erschwert.

Die Free Software Foundation hat dies erkannt und eine Aktion gegen Amazon gestartet.
Amazon benutzt ein Katgorien-System zur Verwaltung der E-Books. Jedes E-Book kann zu keiner, einer oder mehreren Kategorien gehören (siehe Tagging). Die Zuweisung von Kategorien geschieht allerdings durch BenutzerInnen.
Amazon nutzt also das Engagement und das Wissen von Menschen um diese E-Books besser verwalten und empfehlen zu können. (siehe User generated Content).
Das ist keine schlechte Sache sondern stellt im Gegenteil den Kern des Web 2.0 dar (Menschen sind nicht mehr nur KonsumentInnen sondern auch ProduzentInnen).

Amazon Tagging

Genau diesen Menschen jedochn die Amazon helfen sollen deren Produkten zu verkaufen, entzieht der Konzern Rechte.
Um diesen Missstand aufzuzeigen ruft die Free Software Foundation dazu auf, alle E-Book die Kategorien

  • DRM infected
  • Kindle Swindle
  • defective by design

zuzuweisen. So wird das Kategorien System für Amazon nutzlos und ihnen werden die Folgen ihres Tun gezeigt.

Ich finde diese Aktion sehr unterstützenswert und wenn mensch 10 Minuten Zeit hat… Kategorisiert die E-Books und zeigt Euren Unmut!

Anmerkung: Bisher verkauft Amazon diese E-Books nur in den USA. Ich finde es jedoch wichtig jetzt schon gegen diese Einschränkung an
BenutzerInnen Rechte aufzustehen. Sonst stehen wir in ein paar Monaten vor vollendeten Tatsachen.