Am 15. Oktober werden Menschen aus der ganzen Welt auf die Straßen und Plätze gehen. Von Amerika bis Asien, von Afrika nach Europa protestieren die Menschen, um ihre Rechte zu fordern und eine wahre Demokratie zu verlangen. Nun ist es Zeit uns alle einem globalen gewaltfreien Protest anzuschließen.
So lautet die deutschsprachige Ankündigung für den internationalen Aktionstag am 15. Oktober auf http://15october.net.
Auch in Salzburg wird es eine Kundgebung dazu geben. Hier der Ankündigungstext
Wir treffen uns am 15. Oktober ab 11:00 Uhr vor der Nationalbank in Salzburg, in der Franz-Josef-Straße 18, bei der großen Weltkugel.
WICHTIG: Dies ist unter allen Umständen eine FRIEDLICHE Aktion!
Es gibt hier keine „Feinde“ und keine Menschengruppen, denen die Schuld an unseren wirtschaftlichen Problemen zugeschoben wird.
Unsere Probleme sind SYSTEMISCH. Eine nachhaltige Verbesserung kann nur aus einer Neugestaltung des Systems entstehen.
Bitte bringt nur Schilder und Info-Materialien mit, die eine solche friedliche Systemkritik zum Ausdruck bringen.
Und bringt bitte Kameras mit, damit wir die Aktion gut dokumentieren können. 🙂
[Quelle: Leider nur Facebook]
Einerseits freut es mich, dass sich Menschen finden die motiviert sind am weltweiten Aktionstag teilzunehmen, andererseits find ich den Ankündigungstext in manchen Aspekten fragwürdig. Doch zuerst zum positiven: Klar ist, es wird eine Neugestaltung des Systems gefordert. Es geht nicht um Reformen und Zugeständnisse, sondern um eine radikale Umformung der Gesellschaft. Gut find ich, dass die Missstände explizit den herrschenden Gesellschaftsverhältnissen zugeschrieben werden und nicht „bösen“ ManagerInnen und ChefInnen.
Weniger fein ist der vorauseilende Gehorsam und die sofortige Abgrenzung von jeder Aktionsform die als nicht friedlich wahrgenommen wird. Wobei nicht klar ist: Ist eine Sitzblockade die sich gegen Auflösung wehrt nicht friedlich? Ist das sich wehren gegen Polizeigewalt schon „nicht friedlich“?
Weiters ist natürlich im kapitalistischen Wirtschaftssystem grundsätzlich das krisenhafte und ungerechte angelegt. Jedoch sollten unterschiedliche Interesse von verschiedenen Personengruppen nicht ignoriert werden. Wir sitzen eben NICHT alle im gleichen Boot.
Und als letztes ist aus der Ankündigung nicht herauszulesen was nun konkret die Kritik am System ist. Also auch nicht möglich herauszulesen was nun systemisch verändert gehört.
Trotzdem: Wer die derzeitigen Verhältnisse satt hat, Kritik daran hat, sie grundsätzlich verändern will, sollte auftauchen. Mit Flyern oder auch einer spontanen Rede. Durch gemeinsame Debatte/Diskussionen in denen es um Argumente, um sachliche Analyse der herrschenden Verhältnisse geht, können wir ein gemeinsames Ziel formulieren. Nämlich was wir am derzeitigen System NICHT mehr wollen. Erst wenn wir hier eine Gemeinsamkeit haben, können wir das zukünftige gemeinsam gestalten. (Und ja, diese Diskussionen/Debatten/… sollten nicht nur an dem einen Tag sondern generell stattfinden. Solche Diskussionsveranstaltungen gibt es auch in Salzburg).